Die Katzen

  

 

Unsere ersten beiden Katzen haben wir uns noch aus dem Tierheim geholt, die anderen kamen hier auf dem Land wie von selbst. Meine erste Katze ist stolze 24 Jahre alt geworden; allerdings fing sie ihre Karriere bei uns als reine Hauskatze an. Aber auch sie gewöhnte sich noch an das Landleben und den Ausgang.

Im Moment haben wir 4 Katzen, gelegentlich auch Nachbarkatzen, die aber nur zum fressen vorbeischauen, meine verprügeln und dann wieder ihrer Wege ziehen. Auf den Tierarztrechnungen bleibe ich dann sitzen. Verantwortungslose Bande!

 

Wir haben die Türen des Hauses mit Katzenklappen verschandelt, damit die Tiere rein und raus können, wie sie möchten. Ich war es leid, ständig in der Tür zu stehen und zu warten: Rein oder raus? Einer Katze, mitten auf der Türschwelle, bei der Entscheidungsfindung zuzusehen, macht einen verrückt. Und ist sie endlich draussen, die Türe gerade zu, die nächste Erkältung durch den Durchzug im Anmarsch, will sie wieder rein.

 

Unsere Katzen, zwei männlich und zwei weiblich, natürlich kastriert und sterilisiert, sind inzwischen 11 Jahre alt und im Temperament schon etwas gesetzter. Sie heissen Luise, Indi, Tiger und "Rote Ratte". Die ersten drei sind Geschwister und von einer freundlichen Katzenmutter unbemerkt auf unserem Heuboden geboren worden. Sie hatten noch 4 Geschwister, die wir zum Glück in der Verwandschaft unterbringen konnten.

 

Die "Rote Ratte" ist ein Findling und wird seinem Namen immer noch gerecht. Er stand eines Tages vor unserer Türe, schnurrte wie ein abstürzender Hubschrauber und sah gar nicht gesund aus. Nach dem Besuch beim Tierarzt (der sich inzwischen  wahrscheinlich von unserem Geld ein neues Haus gebaut hat), pinkelte er mir ausgiebig ins Auto und zog bei uns ein.

 

Tiger (rot), Luise (3-farbig) und Indi (grau-weiss) sind sogenannte Stoppelkatzen. Im September geboren. Tiger und Luise waren damals die kleinsten im Wurf, was man ihnen aber heute nicht mehr ansieht. Allerdings haben beide einen nicht zu behebenden Sehschaden und können wohl nur noch Hell und Dunkel unterscheiden. Wenn die Möbel mal anders stehen und die beiden in Eile sind, laufen sie dagegen. Trotzdem gehen beide noch raus und Tiger fängt sogar Mäuse. Obwohl mir nicht klar ist, wie? Nötig hat er es eigentlich nicht. Ein gut gefüllter Futternapf wartet immer auf unsere Katzen.

 

Im Winter lungern sie viel im Haus rum, betätigen sich als Fusswärmer auf dem Bett und beschweren sich lautstark, wenn man es wagt, sich in der Nacht mal umzudrehen.

 

Im Sommer liegen sie viel draussen. Mal alleine, mal zu zweit. Im frisch geharkten Blumenbeet oder auf dem Misthaufen (Dann riecht man sie eher als man sie sieht, wenn sie reinkommen). Die Krallen werden vorzugsweise an den tragenden Balken des Hauses gewetzt. Wir sind wahrscheinlich die einzigen, deren Haus irgendwann einstürzt, weil wir Katzen haben.

 

Sie haben immer den Schalk im Nacken, aber wir möchten nicht mehr ohne sie sein.