Der Stall / LAG

  

 

Unser Stall war vorher mal ein Schweinestall mit zwei grossen Abferkelboxen auf der linken Seite, vier kleineren Boxen im hinteren Bereich; der vordere Teil war der Treckerparkplatz mit dem obligatorischen Scheunentor davor. Über allem war der Heuboden. Nachdem wir einen befreundeten Statiker befragt hatten, konnten wir alle Zwischenwände, Stangen, Balken und Träger aus den Abferkelboxen entfernen.

Dadurch entstand ein 21 m² grosser Raum mit Betonboden. Weil der Grundwasserspiegel sehr hoch liegt, musste der Boden drin bleiben, sonst wäre das Wasser von unten hoch gekommen. Um den Boden weicher zu machen und besser gegen Kälte zu isolieren, legten wir ihn mit 3 cm dicken, wasserundurchlässigen Kraiburg-Stallgummimatten aus (siehe Linkseite). Ein kleines Gefälle zur Urinrinne hatten wir schon bei dem Betonboden einbezogen. Darüber wird mit Stroh eingestreut. Der Heuboden darüber wurde komplett weggerissen, so dass eine lichte Höhe von 5 Metern entstand und die Firstbelüftung noch mitgenutzt werden konnte.

 

Ebenso verfuhren wir mit dem Vorraum, der eine Grösse von 15 m² hat und nicht eingestreut wird. Hier werden die Pferde gefüttert und Rauhfutter steht ständig zur Verfügung. Das Scheunentor wurde geöffnet, an der Wand festgeschraubt und der Eingang mit einem PVC-Streifenvorhang versehen. Die Fenster wurden aus- und Windschutznetze eingebaut. So hat man selbst bei unseren Windverhältnissen keine Zugluft, aber immer genug Luftbewegung.

 

Zwischen Futterraum und Ruheraum ist noch eine Windschutzwand. Der Eingang ist gepflastert und führt auf einen 30 x 30 Meter grossen Sandpaddock hinaus, der wiederum zwei Ausgänge zu den angrenzenden Weiden hat. Der Paddock ist mit einem Wall als Windschutz umgeben. Eine Weidehütte ist ebenfalls vorhanden. Die beiden Weiden sind 2 ha und 1 ha gross und werden nicht mit Kunstdünger gedüngt. Die Pferdeäpfel werden jeden Tag abgesammelt und der Pferdemist kompostiert. Der Kompost wird nach der Reife als Naturdünger auf die Weide gebracht.

Da es hier oft und viel regnet, sind Land, Paddock und Reitplatz komplett drainiert. Sonst hätten wir sicher schon Seepferdchen. Trotz oft sehr schlammiger Durchgänge zwischen den Weiden hatten wir noch nie Probleme mit Mauke. Ein künstlich aufgeschütteter Erdhügel auf der grossen Weide wird gern als Aussichtspunkt genutzt. Ein "Pferdeklo" ist auch vorhanden, wird aber nur als Ruheplatz genutzt.

Die Gummimatten kommen jedes Frühjahr alle raus und werden mit dem Hochdruckreiniger gereinigt. Danach sehen sie wieder aus wie neu. Ebenso wird der Stall komplett ausgespritzt, 2-3 Tage trocknen lassen und dann werden alle Steinteile mit lösemittelfreier Farbe weiss gestrichen. Holzteile werden nur abgekehrt, wenn notwendig erneuert. Dann dürfen die Pferde wieder rein und ihr Zerstörungswerk von neuem anfangen. In diesen 4-5 Tagen können sie nur ihre Weidehütte zum Schutz aufsuchen, aber dafür wurde sie ja gebaut. An sehr heissen Tagen gehen die Pferde aber lieber in den Steinstall, der ist einfach kühler.

 

Da es schon immer mein Anliegen war, meine Pferde so artgerecht wie möglich zu halten, bin ich LAG Mitglied geworden (siehe Linkseite) und habe unseren Stall durch die LAG Inspekteure kontrollieren lassen. Unsere Mühe hat sich gelohnt. Nicht nur das wir gesunde und ausgeglichene Pferde haben ist schön, sondern auch 3 Sterne auf der LAG Plakette. Der Austausch mit anderen Pferdeleuten, egal welcher Reitstil, bringt immer neue Ideen und Anregungen.